Beeinflusst von den verschiedenen ,Waves‘ und vom Postpunk der 1970-er und 1980-er Jahre bietet die Band Raskolnikov mit ihrem künstlerischen Schaffen melancholische sowie hypnotische und gleichzeitig energetische Musik mit existentialistischem lyrischen Gehalt über die Kritik an der Gesellschaft, die vergebliche Erlösung des Menschen und die Tristesse des Daseins dar.
Es ist eine außergewöhnliche Mélange aus düsteren, tragenden Klanglandschaften des Coldwave, die durch rhythmische und dynamische Passagen des Postpunk sowie durch dichte melodische und polyphone Elemente des Shoegaze durchsetzt werden. Eine klare und durchdringende Stimme begleitet sie und vermittelt dialogisch aus der Ich-Perspektive offene Fragen über die Zerstörung, Wut, Obsession, Trennung, Regression, Angst, Scheitern, Schmerz, Reue, Fall und Selbstverlust, aber nicht ohne Referenzen auf Hoffnung.
Diese nicht zu ordnende Mehrstimmigkeit des Bewusstseins, die zur Ich-Spaltung führt, bezieht sich auf den Bandnamen, der wiederum auf den Protagonisten Rodion Raskolnikov aus dem sozialpsychologischen und moralphilosophischen Roman «Schuld und Sühne» (russ. prestuplenie i nakazanie, 1866) von Fedor Dostojevski zurückgeht. Der russische Begriff raskol bedeutet in etwa Schisma, Abspaltung oder Bruch – somit verweist das Oeuvre der Band auf den Bruch mit den musikalischen Genrekonventionen, mit den normativen Vorstellungen des individuellen und kollektiven Seins und vereinbart Vernunft und Wahnsinn, Vereinsamung durch die Gesellschaft und die Auferweckung in ihr: The sky is falling and it’s going to be fine after all.
Raskolnikov besteht aus Mathieu Pawełski-Szpiechowycz (E-Bass/Gesang), Pablo Garrido (Gitarre/ Keyboards) und Jérôme Blum (Schlagzeug), die sich in Genf kennenlernten, dort die Band in 2015 gründeten und mittlerweile von Konstanz und Paris aus agieren.
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